Wenn nicht die Vögel um uns herum singe würden, hätte ich wahrscheinlich sowieso nur noch ein paar Minuten geschlafen; der Wald wachte auf, was bedeutete, dass wir es auch wach wurden. Sonnenlicht schimmerte durch das Laubdach, als ich auf die Uhr sah und sanft in der Hängematte schaukelte: 05:00. Früher, als ich es mir normalerweise erträumen würde, an einem Sonntagmorgen aufzuwachen, aber ich fühlte mich ausgeruht, als ich mich auf unserem spontanen Campingplatz umsah. Für einen frühen Morgen hatte dieser ziemlich gut angefangen.
Wir lagerten in Fineshade Woods, nur etwa 10 Meilen südlich von Stamford, Lincolnshire. Am Vortag waren wir von den gepflasterten Straßen der Stadt aufgebrochen, um nach einem einsamen Ort zu suchen, zu dem wir durch die Mittagssonne wandern und an dem wir in der Nacht lagern könnten. Unsere Wanderung führte uns durch Felder, über Flüsse und durch dörfliche Pub-Gärten, um Straßen soweit wie möglich zu vermeiden, und ging sich in gemächlichem Tempo voran. Wir hatten nichts dringendes zu erledigen.
Es war nicht unser erstes "wildes" Lager, aber für mich zumindest war es das erste echte Mikro-Abenteuer: die Nacht in der Nähe von zu Hause im Freien verbringen. Die Idee wurde von Alastair Humphrey entwickelt und wird häufig in der Zeit von 5-9 Stunden nach der Arbeit realisiert; am Wochenende funktioniert es genauso gut, besonders wenn man zwei Brüder aus den anderen Landesteilen dazugeholt hat, um sich Dir anzuschließen. Es ist eine fantastisch einfache Idee: Du musst nicht in extreme, ferne Orte wandern, um Abenteuer zu finden. Alles, was Du brauchst, ist ein bisschen Landschaft, einen freien Abend und den Willen, nach draußen zu gehen.
Ich hatte unsere Route nach Süden geplant, indem ich dem lokalen Jurassic Way folgte, dann zum Fluß Welland und anschließend in Richtung Fineshade Woods weiterlief; wir würden durch diese hindurchgehen und nach Süden zur Kings Cliffe laufen, bevor uns unsere Schritte zum Lager zurückführten. Eine kleine Recherche hatte zuvor eine lokale Brauerei gefunden, die Craft-Bier serviert - es schien unhöflich, sie nicht zu besuchen, wenn wir schon so nah dran waren. Dies war wahres mittelenglisches Territorium: weite Felder, steinerne Häuser und Oldtimer, die auf dem Weg zu einer Show vorbeifahren.
Das entspannte Gefühl unserer Wanderung zeugte davon, wie einfach Mikro-Abenteuer sein können. Wir hatten nur wenig Ausrüstung mitgebracht - eine Hängematte, einen Schlafsack, einen Bushcraft Essentials Kocher und Essen; alles passte leicht in eine 40-Liter Rucksack, der leicht zu tragen war. Nachdem wir heldenhaft ein paar Bierchen genossen hatten. machten wir uns auf den Weg zurück in den Wald und suchten einen anständigen Platz zum Schlafen.
Wildes Campen ist oft der Teil der Mikro-Abenteuer, beiden die Menschen nervös werden, meist aus Angst, gefunden oder "erwischt" zu werden. Hier ist der springende Punkt: Wildes Campen ist in England und Wales illegal. Du brauchst die Erlaubnis des Grundbesitzers, auf seinem Land zu schlafen, und jedes Stück Land gehört jemandem, sogar ein Stück Wald im Osten Rutlands. Die Wahrheit ist jedoch so: Es lohnt sich immer noch. Zum einen gibt es eine unglaublich geringe Chance, dass der Grundbesitzer nach Einbruch der Dunkelheit durch Deinen Campingplatz geht; zum anderen sind die meisten Menschen sehr froh, dass Du auf ihrem Land campst, vorausgesetzt, Du beschädigst es nicht und räumst hinter Dir wieder auf. Das ist etwas, was Humphreys predigt: keine Spuren hinterlassen. Indem Du das Land respektierst, auf dem Du Dich befindest, die Umwelt nicht schädigst und die Asche vergräbst, schadest Du dem Land nicht. Die Hälfte des Spaßes am wilden Campen liegt doch darin, irgendwo weit weg von Wegen und neugierigen Blicken zu zelten und dann zu gehen, bevor die Welt aufwacht.
Vor diesem Hintergrund hatten wir uns entschieden, einen kleinen, kurvenreichen Weg von der Hauptverkehrsstraße durch den Wald zu nehmen, dann den Weg ganz aufzugeben und uns in die Bäume zu schlagen. Es dauerte nicht lange, bis wir einen Platz fanden, der für Hängematten geeignet war, und schon bald saßen wir neben einer Bushbox, kochten Essen und ließen einen Flachmann mit Whisky herumgehen. Nach einem Tag draußen, wandernd in der Sonne und auf eine bequeme Hängematte wartend, schlafen wir ein, als die Dunkelheit einbricht, und sind am nächsten Morgen früh bereit, das Lager abzubrechen und nach einer Nacht unter dem Sternenhimmel zurück nach Stamford zu wandern.
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